«Roti Rösli» und ein frecher Käfer

Monika Grünenfelder erzählt und spielt die Geschichte des Käfers Immerfrech.Bild: Franz Lustenberger
Reime, Lieder, Fingerspiele und Geschichten – mit diesem Angebot lockt Monika Grünenfelder Kinder regelmässig in die Bibliothek Baar.
Von: Franz Lustenberger
Die Kissen für die Kinder und die begleitenden Erwachsenen sind ausgelegt; bei Monika Grünenfelder, der ausgebildeten Spielgruppenleiterin, wächst die Anspannung: «Ich weiss nie, wie viele Kinder und Begleitpersonen kommen.» Am vergangenen Dienstag zu Reimen und Fingerspielen sind es über 30 Personen, die sich pünktlich ins Untergeschoss begeben – einige zum ersten Mal, viele aber auch als «alte Hasen», die beim Begrüssungslied «Grüezi mitenand» kräftig mitsingen und sich dazu bewegen.
Weiter geht es mit dem Lied «Roti Rösli im Garte»; jedes Kind erhält in die Hand ein Rosenblatt aus Papier, das sie selber «wegblasen» können. Das ist Monika Grünenfelder wichtig – die Lieder sollen auch umgesetzt werden können, etwa als Anregung für Eltern und Grosseltern später. Letztere können die Verse und Lieder auch abfotografieren, um sie zu Hause dann nochmals hervorzuholen und in den Alltag einzubauen.
Die Arbeit mit Kindern macht grosse Freude
Im Zentrum der 30 Minuten steht der kleine Käfer Immerfrech, der sich auf seiner Reise durch die Welt mit vielen grossen Tieren anlegen will; auch diese Geschichte wird nachher mit Tierbildern im Raum noch einmal aufgenommen. Trotz der vielen Abwechslungen ist die Atmosphäre ruhig. Monika Grünenfelder: «Heute sind die Kinder sehr aufmerksam.» Mit ihrer jahrelangen Erfahrung gelingt es ihr aber auch, unruhige Kinder wieder in die Geschichte hineinzuziehen. Im Jahr 2005 hat Monika Grünenfelder mit der Geschichtenstunde in der Bibliothek angefangen; nach bald 20 Jahren sei sie «immer noch mit Herzblut» dabei und habe Spass an der Arbeit mit Kindern.
Pascal Hess, der an seinem Papitag zum ersten Mal gekommen ist, spricht von einem «schönen Erlebnis». Für Louise Atkin, gebürtige Britin, und ihre Tochter, ist es vor allem wichtig, die Schweizer Mundart zu hören und zu verstehen. Monika Grünenfelder versteht ihr Angebot für die Kleinen auch als Teil der Kulturvermittlung: «Ich möchte den Kindern, den Eltern und den Grosseltern, die Welt der Bücher näherbringen.» Und in der Tat, das gelingt: Viele bleiben nach dem Adieu-Lied noch in der Bibliothek, schauen sich um und leihen sich was aus.