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Prof. Dr. Tanja Stadler ist eine der Preisträgerinnen.
Mit ihrer letzten Preisverleihung am 3. Oktober schloss die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis ein Stück Kulturgeschichte ab. Vier Preisträgerinnen und Preisträger wurden für aussergewöhnliche Leistungen in Wissenschaft, Bildung und Kultur geehrt – ein würdiger Schlusspunkt unter mehr als vier Jahrzehnte Engagement für die Schweizer Gesellschaft.
Bei ihrer letzten Preisverleihung würdigte die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis am 3. Oktober im Casino Theater Zug vier herausragende Persönlichkeiten und Institutionen für ihr kulturelles, wissenschaftliches und humanitäres Wirken. Die mit je 100’000 Franken dotierten Doron Preise markieren das Ende einer bedeutenden Schweizer Auszeichnungsgeschichte. Zur Feier waren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kultur sowie alle bisherigen Preisträgerinnen und -träger eingeladen.
Prof. Dr. Tanja Stadler: «Wissenschaftliches Engagement zum Wohl der öffentlichen Gesundheit»
Die deutsch-schweizerische Mathematikerin und Biostatistikerin Prof. Dr. Tanja Stadler, Professorin für computergestützte Evolution an der ETH Zürich, wird für ihre bahnbrechende Forschung im Bereich der Phylogenetik geehrt. Ihre Arbeiten ermöglichen es, genomische Daten zur Überwachung und Kontrolle von Infektionskrankheiten einzusetzen – etwa durch die Analyse von Abwasserproben. Während der COVID-19-Pandemie spielte sie eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Beratung des Bundesrats und leitete ab 2022 das nationale Beratungsgremium COVID-19. Unter ihrer Führung wurde 2025 daraus das Cluster «Öffentliche Gesundheit» zur fortlaufenden wissenschaftlichen Unterstützung des Bundes. Stadlers Forschung trug wesentlich zum Verständnis von Krankheitsausbreitungen bei und fand internationale Anerkennung, unter anderem durch den Rössler-Preis 2022 der ETH Zürich.
Stiftung Schweizer Jugend forscht: «Jugendliche an die Welt der Wissenschaften heranführen»
Seit fast 60 Jahren setzt sich die Stiftung Schweizer Jugend forscht für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein. Gegründet 1970 vom Biologen Adolf Portmann, bietet sie Jugendlichen praxisnahe Einblicke in die Forschung.Zentrale Elemente sind betreute Studienwochen und der nationale Nachwuchswettbewerb, bei dem junge Talente ihre Projekte einer Fachjury vorstellen. Das International Swiss Talent Forum vernetzt Teilnehmende mit internationalen Jungforscherndenund ermöglicht den Austausch zu globalen Zukunftsfragen. Mit ihrem Engagement fördert die Stiftung Neugier, kritisches Denken und Chancengleichheit. Ihre Arbeit ergänzt das Bildungssystem, indem sie junge Menschen an wissenschaftliches Arbeiten heranführt und so den Wissensstandort Schweiz stärkt.
Schweizerische Studienstiftung: «Förderung junger Hochschultalente»
Die Schweizerische Studienstiftung unterstützt seit 1991 begabte Studierende an Universitäten und Fachhochschulen. Gegründet von Eric Kubli, Anton Schärli und Elisabeth Stumm, verfolgt sie das Ziel, talentierte junge Menschen zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu formen. Durch Fachseminare, Sommerakademien und Diskussionsformate fördert sie wissenschaftliche und gesellschaftliche Reflexion. Kooperationen mit Hochschulen und Partnerinstitutionen ermöglichen Vernetzung und gezielte Förderung. Mit ihrem breiten Bildungsansatz stärkt die Stiftung kritisches Denken, ethische Verantwortung und Innovationskraft junger Akademiker. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Qualität und Vielfalt des Schweizer Hochschulsystems.
Serge Rachmaninoff Foundation: «Pflege des künstlerischen Erbes des bedeutenden Komponisten, Dirigenten und Pianisten»
Die Serge Rachmaninoff Foundation, gegründet 2000 von Alexander Rachmaninoff, dem Enkel des Komponisten, widmet sich dem Erhalt und der Vermittlung des Lebenswerks von Sergei Rachmaninoff. Nach dessen Emigration in die USA und späterem Aufenthalt in Weggis fand er in der Villa Senar neue künstlerische Inspiration. Die Stiftung sorgte nach Alexander Rachmaninoffs Tod dafür, dass das Anwesen erhalten blieb, unter Denkmalschutz gestellt und schliesslich vom Kanton Luzern erworben wurde. Heute ist die Villa Senar ein lebendiger Kulturort. Die Stiftung organisiert Konzerte, Meisterkurse und Stipendien für junge Musiker:innen und macht Rachmaninoffs künstlerische Vision der Öffentlichkeit zugänglich – ohne staatliche Finanzierung.
Mit der letzten Preisverleihung geht eine Ära zu Ende. Die Doron Stiftung hat in über vier Jahrzehnten rund 90 Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet, die das gesellschaftliche Leben in der Schweiz bereichert haben. Die Stiftung stellt ihre Arbeit ein, weil das Stiftungskapital aufgebraucht ist. Die Auszeichnungen 2025 zeigen noch einmal, wofür der Doron Preis stand: den Glauben an Verantwortung und den Mut, Neues zu schaffen – für die Gesellschaft und ihrer Zukunft.
UG
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